Heutzutage befinden wir uns in der digitalen Ära. Was einerseits große technologische Fortschritte bedeutet, heißt aber auch, dass Cyberkriminalität zu einer großen Bedrohung für Einzelpersonen, aber auch Unternehmen und öffentliche Einrichtungen geworden ist. Als Gesellschaft werden wir immer und immer mehr abhängig von digitalen Technologien und dem Internet. Das heißt aber auch, dass die Angriffsflächen für Kriminelle zunehmend größer und vielfältiger werden. Cyberkriminalität umfasst eine Vielzahl verschiedener krimineller Aktivitäten. Darunter beispielsweise Hacking, Phishing, Ransomware-Attacken und Identitätsdiebstahl.
In diesem Beitrag wollen wir die verschiedenen Formen der Cyberkriminalität erklären, gängige Betrugsmaschen erleuchten und vermitteln, wie man sich im Internet und in der digitalen Ära besser schützt!
Aktuelle Betrugsmaschen im Internet
Phishing
Durch Phishing versuchen Cyberkriminelle an persönliche und sensible Informationen zu gelangen. Phishing ist besonders verbreitet und auch eine inzwischen sehr bekannte Methode der Cyberkriminalität.
Wie Phishing-Angriffe funktionieren: Ein Opfer einer Phishing-Masche erhält meist eine E-Mail, die einen Link zu einer gefälschten Website enthält. Diese Website sieht dem Original auch sehr ähnlich. Hier gibt der Betroffene dann seine Login-Daten oder andere vertrauliche Informationen ein - und liefert sie somit den Cyberkriminellen aus. Neben E-Mails erfolgt Phishing aber auch oft per SMS oder telefonischen Anrufen.
Hier sind zwei Beispiele:
- Eine E-Mail, die scheinbar von deiner Bank stammt und dich auffordert, deine Kontodaten zu bestätigen.
- Eine Nachricht von einem angeblichen Online-Shop, der behauptet, es gebe ein Problem mit deiner Bestellung, und dich dazu auffordert, auf einen Link zu klicken und deine Zahlungsinformationen erneut einzugeben.
Ransomware
Ransomware ist eine besonders gefährliche Form der Malware, die Daten auf einem infizierten System verschlüsselt und die Betroffenen auffordert, ein Lösegeld zu zahlen, um den Zugriff auf ihre Daten wiederzuerlangen.
Funktionsweise von Ransomware: Auch hier sind E-Mails oft der “Verbreiter”. Klickt man auf einen infizierten Anhang oder ruft eine infizierte Website auf, installiert sich die Malware von selbst auf dem Computer und verschlüsselt entsprechende Dateien. Nur gegen eine Zahlung geben die Verbrecher diese Daten dann wieder frei. Zahlungen werden oft in Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin verlangt. Hier sind zwei bekannte Fälle:
- Der WannaCry-Angriff von 2017 infizierte weltweit Hunderttausende von Computern und betraf Unternehmen, Krankenhäuser und Regierungsbehörden.
- Der NotPetya-Angriff verursachte 2017 weltweit Schäden in Milliardenhöhe und legte die IT-Systeme großer Unternehmen lahm.
Identitätsdiebstahl
Beim Identitätsdiebstahl stehlen Kriminelle persönliche Informationen wie Namen, Sozialversicherungsnummern, Kreditkartennummern und andere sensible Daten, um sich als Opfer auszugeben.
Methoden des Identitätsdiebstahls: Phishing ist eine beliebte Art, um an vertrauliche Daten zu kommen. Allerdings werden auch Datenlecks genutzt oder Hacking-Angriffe durchgeführt, um an Daten zu kommen. Zuletzt wird auch Skimming betrieben - hier werden Kreditkartendaten durch manipulierte Kartenlesegeräte geklaut.
Als Folge kann es zu großen finanziellen Verlusten kommen, zu erheblichen Kreditkartenschulden und negativen Kredit-Scores, die über Jahre neu aufgebaut werden müssen.
Tipps zur digitalen Sicherheit
Passwortschutz
Es wird einem von jeder Seite empfohlen, doch tatsächlich sind starke und vor allem einzigartige Passwörter eine der stärksten Sicherheitsmethoden, um sich gegen Cyberkriminalität zu schützen. Denn: verwendest du beispielsweise ein Passwort für alle deine Konten, haben Betrüger bei einem Leak auch Zugriff auf alle deine Konten.
Was ist ein starkes Passwort? Ein starkes Passwort besteht aus einer Kombination von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen und ist mindestens 12 Zeichen lang. Es sollte keine persönlichen Informationen wie Geburtsdaten oder Namen enthalten. Am besten lässt du es dir zufällig generieren.
Nutzung von Passwort-Managern: Passwort-Manager helfen dabei, sichere Passwörter zu generieren und zu speichern. Sie ermöglichen es Benutzern, sich nur ein Hauptpasswort zu merken, während der Manager alle anderen Passwörter sicher verwaltet. Diese Manager sind nachweislich eine der effektivsten Methoden, um sich zu schützen.
Sicherheitssoftware
Während immer mehr schädliche Software entwickelt wird, steigt auch der Einsatz von Sicherheitssoftware. Denn diese Programme bieten Schutz vor Malware, Viren und anderen digitalen Bedrohungen.
Antivirus- und Anti-Malware-Programme: Solche Programme erkennen und beseitigen schädliche Software, bevor sie Schaden anrichten kann. Es ist wichtig, dass diese Software regelmäßig aktualisiert wird, um gegen die neuesten Bedrohungen gewappnet zu sein.
Wichtige Funktionen und Tipps zur Nutzung:
- Echtzeitschutz: Überwacht kontinuierlich alle Aktivitäten auf dem Computer und blockiert Bedrohungen sofort.
- Regelmäßige Scans: Führen Sie regelmäßige vollständige Systemscans durch, um sicherzustellen, dass keine Malware unentdeckt bleibt.
- Firewall: Aktivieren Sie eine Firewall, um unerwünschten Zugriff auf Ihr Netzwerk zu verhindern.
Sicheres Surfen im Internet
Auch beim bloßen Surfen im Internet ist Vorsicht geboten, um nicht Opfer von Betrug oder Malware zu werden!
Erkennen sicherer Websites:
- Achte auf das "https" in der URL und das Schlosssymbol in der Adressleiste, die eine sichere Verbindung anzeigen.
- Vermeide das Besuchen von Websites mit unsicheren Verbindungen oder Warnmeldungen.
Umgang mit verdächtigen E-Mails und Links:
- Öffne keine E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern.
- Klicke nicht auf Links in E-Mails, die verdächtig erscheinen oder von unbekannten Absendern stammen.
- Überprüfe die Absenderadresse und die Domain, um Phishing-Versuche zu erkennen.
Datensicherung
Um sich vor Ransomware-Angriffen zu schützen, hilft die regelmäßige Sicherung von Daten durch Backups. Doch auch bei Hardwareausfällen bist du durch Backups gut geschützt.
Die Polizei und Cyberkriminalität
Im Kampf gegen Cyberkriminalität spielt die Polizei eine erhebliche Rolle. Spezialisierte Einheiten der Polizei versuchen in Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Organisationen mehr Sicherheit im Internet zu gewährleisten, Cyberkriminelle zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.
Aufgaben und Zuständigkeiten: Die Polizei ist für die Ermittlungen in Fällen von Cyberkriminalität zuständig, einschließlich der Sammlung von Beweismitteln, der Durchführung von Forensikanalysen und der Zusammenarbeit mit internationalen Strafverfolgungsbehörden. Cyberkriminalität wird also geahndet wie jede andere Straftat auch - und somit ist auch hier die Polizei der richtige Ansprechpartner.
Herausforderungen der Cyberfahndung
Einfach sind Ermittlungen im Bereich der Cyberkriminalität nicht immer. Hier stehen der Polizei einige Herausforderungen gegenüber, die sowohl technologischer als auch rechtlicher Natur sein können.
Technologische und rechtliche Schwierigkeiten:
- Verschlüsselung: Die Nutzung von Verschlüsselungstechnologien durch Kriminelle erschwert die Ermittlungen erheblich.
- Anonymität: Die Anonymität des Internets macht es schwierig, die Identität der Täter zu ermitteln.
- Jurisdiktion: Cyberkriminalität ist oft grenzüberschreitend, was die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gerichtsbarkeiten und Rechtssystemen erfordert.
Internationale Zusammenarbeit und Jurisdiktionsfragen:
- Die Bekämpfung von Cyberkriminalität erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Ländern und internationalen Organisationen.
- Unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen und Datenschutzgesetze können die Ermittlungen erschweren.
Fazit
Leider ist die Bedrohung durch Cyberkriminalität real und vielfältig - und sie nimmt stetig zu. Kriminelle nutzen hier auch oft aus, dass ihre Opfer in digitalen Technologien nicht bewandt sind. Daher sind Aufklärung und Prävention ganz besonders wichtig, um einen zunehmenden Schutz vor Cyberkriminalität zu gewährleisten. Um dies zu verwirklichen, will die Polizei weiter zur Information der Bürger beitragen, spielt aber auch eine zentrale Rolle bei der Aufklärung etwaiger Fälle.
Um die Sicherheit im digitalen Raum zu gewährleisten, ist es entscheidend, wachsam zu bleiben und die angebotenen Ressourcen und Informationen aktiv zu nutzen. Durch Bildung, Aufklärung und Zusammenarbeit können wir gemeinsam einen Beitrag zur Bekämpfung der Cyberkriminalität leisten und die digitale Welt sicherer machen.